Hainfeld (Pfalz)

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Wappen Deutschlandkarte
Hainfeld (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Hainfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 15′ N, 8° 6′ OKoordinaten: 49° 15′ N, 8° 6′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südliche Weinstraße
Verbandsgemeinde: Edenkoben
Höhe: 182 m ü. NHN
Fläche: 6,24 km2
Einwohner: 895 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner je km2
Postleitzahl: 76835
Vorwahl: 06323
Kfz-Kennzeichen: SÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 37 036
Adresse der Verbandsverwaltung: Poststraße 23
67480 Edenkoben
Website: www.hainfeld.de
Ortsbürgermeister: Wolfgang Schwarz (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Hainfeld im Landkreis Südliche Weinstraße
KarteKirrweiler (Pfalz)Kirrweiler (Pfalz)Kirrweiler (Pfalz)MaikammerSankt Martin (Pfalz)Herxheim bei Landau/PfalzHerxheimweyherRohrbach (Pfalz)InsheimBornheim (Pfalz)Essingen (Pfalz)Hochstadt (Pfalz)Offenbach an der QueichBilligheim-IngenheimBirkweilerBirkweilerBöchingenBöchingenBöchingenEschbach (Pfalz)FrankweilerFrankweilerGöcklingenHeuchelheim-KlingenIlbesheim bei Landau in der PfalzIlbesheim bei Landau in der PfalzImpflingenKnöringenLeinsweilerRanschbachSiebeldingenSiebeldingenWalsheimWalsheimWalsheimBad BergzabernBarbelrothBirkenhördtBöllenbornDierbachDörrenbachGleiszellen-GleishorbachHergersweilerKapellen-DrusweilerKapsweyerKlingenmünsterNiederhorbachNiederotterbachOberhausen (bei Bad Bergzabern)OberotterbachOberschlettenbachPleisweiler-OberhofenSchweigen-RechtenbachSchweighofenSteinfeld (Pfalz)VorderweidenthalAlbersweilerAlbersweilerAnnweiler am TrifelsAnnweiler am TrifelsDernbach (Pfalz)EußerthalGossersweiler-SteinMünchweiler am KlingbachRamberg (Pfalz)RinnthalSilz (Pfalz)VölkersweilerWaldhambach (Pfalz)WaldrohrbachWernersbergAltdorf (Pfalz)Altdorf (Pfalz)Altdorf (Pfalz)Böbingen (Pfalz)Böbingen (Pfalz)Böbingen (Pfalz)BurrweilerBurrweilerEdenkobenEdenkobenEdesheimEdesheimEdesheimEdesheimFlemlingenFlemlingenFlemlingenFreimersheim (Pfalz)GleisweilerGleisweilerGommersheimGommersheimGommersheimGroßfischlingenHainfeld (Pfalz)Hainfeld (Pfalz)Hainfeld (Pfalz)KleinfischlingenRhodt unter RietburgRhodt unter RietburgRoschbachRoschbachVenningenVenningenVenningenWeyher in der PfalzWeyher in der PfalzLandau in der PfalzLandau in der PfalzLandau in der PfalzLandkreis GermersheimRhein-Pfalz-KreisLandkreis Bad DürkheimNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Bad DürkheimLandkreis KaiserslauternLandkreis SüdwestpfalzFrankreich
Karte
Blick auf Hainfeld vom Annaberg aus, im Hintergrund Edesheim

Hainfeld ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz und gehört zur Verbandsgemeinde Edenkoben.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsgemeinde liegt fünf Kilometer südwestlich von Edenkoben zwischen der Haardt, wie der Ostrand des Pfälzerwaldes genannt wird und dem Rhein in der Region Weinstraße. Zur Gemeinde gehören zudem zwei Exklaven im Pfälzerwald. Zu Hainfeld gehört zusätzlich der Wohnplatz Mittelmühle.[2] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Rhodt unter Rietburg, Edesheim, Roschbach, Flemlingen, Burrweiler und Weyher in der Pfalz. Die eine Exklave grenzt im Uhrzeigersinn – einschließlich Exklaven – an Ramberg, Weyher in der Pfalz, Edesheim und Burrweiler. Die weiter westlich liegende grenzt an Edenkoben, Edesheim, Burrweiler, Roschbach, Flemlingen, Landau in der Pfalz, Weyher in der Pfalz, Edesheim und Rhodt unter Rietburg.

Erhebungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Gemarkung der weiter östlich liegenden Exklave befindet sich die Nordseite des Roßberg. Die zweite Exklave liegt weiter nordwestlich und umfasst unter anderem die Nordflanke des 566 Meter hohen Pfaffenkopf, die Nordwestflanke des 581,3 m hohen Hermeskopf und die Südflanke des 455,5 m hohen Birkenkopfs.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitten durch das Siedlungsgebiet verläuft in West-Ost-Richtung der Modenbach. Vor Ort mündet in diesen von rechts der Lützelbach. Die östliche Exklave wird im Osten durch den Ziegelbach begrenzt. Innerhalb der an anderen entspringt der Kohlbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde erstmals 781 im Güterverzeichnis des Klosters Lorsch unter dem Namen Stratfeld erwähnt. Bereits damals war Weinanbau eine wichtige Erwerbsquelle. Vom 15. bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort dem Hochstift Speyer und unterstand dort dem Amt Edesheim. In den Jahren 1621 und 1651 erfolgten kriegsbedingte Zerstörungen.

Im Jahr 1673 wurde der Ort von den Franzosen besetzt. Damals kam es zu einem Anschlag auf die französischen Soldaten, nach dem die Dorfbewohner in der Region als die „Seselmörder“ bzw. „Seselmesser“ bezeichnet wurden. Frankreich besetzte den Ort erneut 1779 und, nach einer kurzen preußischen Besetzung, 1793.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Heimfelden – so der damalige Ortsname – in den Kanton Edenkoben eingegliedert und unterstand der Mairie Weyer. 1815 hatte der Ort insgesamt 690 Einwohner. Im selben Jahr wurde er Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde dem Landkommissariat Landau an; aus diesem ging das Bezirksamt Landau hervor.

Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Landau in der Pfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hainfeld innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. 1972 wurde Hainfeld der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Edenkoben zugeordnet.

Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende des Jahres 2013 waren 61,4 % der Einwohner katholisch und 19,6 % evangelisch. Die übrige 19,0 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[3] Die Zahl der Katholiken ist seitdem gesunken. Ende November 2021 hatten 49,8 % der Einwohner die katholische Konfession und 19,6 % die evangelische. 30,6 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Hainfeld besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbürgermeister ist seit 2004 Wolfgang Schwarz von der SPD. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 58,22 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6] Seine Vorgänger waren Horst Schmid und der 1987 verstorbene Hermann Hundemer.[7]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Hainfeld
Wappen von Hainfeld
Blasonierung: „In Blau ein durchgehendes silbernes Kreuz, belegt mit einem schwarzen Gemarkungszeichen in Form eines mit dem oberen Arm nach oben verlängerten und nach rechts mit einem Widerhaken besetzten Kreuzes in einem Kreis, oben rechts bewinkelt von einer goldenen Traube.“[8]
Wappenbegründung: Es wurde 1961 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und enthält neben dem Gemarkungszeichen, das auf ein Siegel von 1742 zurückgeht, das Kreuz des Hochstifts Speyer.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmalzone Ortskern

Der Ortskern ist als Denkmalzone ausgewiesen. In ihm befinden sich zahlreiche historische Gebäude im Stil der Renaissance, des Rokoko und des Barock. Hinzu kommen außerdem zahlreiche Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen. Als das Wahrzeichen gilt die Kirche mit einem im Jahr 1886 umgestalteten Turm. Der Röhrenbrunnen stammt aus dem Jahr 1561.

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Gemarkung von Hainfeld befinden sich mit der Dorflinde im Siedlungsgebiet und in einer Edelkastanie in der einen Waldexklave insgesamt zwei Naturdenkmale. Das gesamte Gemeindegebiet – einschließlich des Bereichs jenseits des Pfälzerwaldes mit Bebauung samt umliegender Weinberge – ist Bestandteil des Naturpark Pfälzerwald, der wiederum zum grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord gehört.

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2006 war Hainfeld Eröffnungsort des Erlebnistags Deutsche Weinstraße; das Motto lautete „Kulinarische Pfalz“.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schild einer Gaststätte in Hainfeld

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptwirtschaftszweig der Ortsgemeinde ist der Weinbau.[9] Als solche ist sie Teil des Weinanbaugebiets Pfalz. Vor Ort befinden sich die Einzellagen Kapelle[10] (mit der Sublage Kastanienberg[11]), Kirchenstück[12] und Letten[13]. Im Ort selbst befinden sich außerdem zahlreiche alte Winzerhäuser. Im Zuge der Haingeraide war Hainfeld an der sogenannten dritten Haingeraide beteiligt, die in der frühen Neuzeit aufgelöst und die teilweise der Gemeinde unterstellt wurde.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Hainfeld führte von 1913 bis 1953 die Pfälzer Oberlandbahn.

Außerdem verlaufen die Landesstraßen 507 und 512 durch die Gemeinde. Erstere verbindet sie mit Birkweiler und Speyer und letztere mit Landau sowie Neustadt. Die Kreisstraße 56 führt nach Roschbach. Der Ort ist über die von PalatinaBus betriebenen Buslinien 500 und 501 des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar an das Nahverkehrsnetz angebunden, die beide nach Landau und Neustadt führen.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Hainfeld verlaufen die Deutsche Weinstraße und der Radweg Deutsche Weinstraße. Außerdem ist der Ort westlicher Ausgangspunkt des Radwegs Vom Rhein zum Wein.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schwester Agapita (1908/09–1988) wurde wegen ihrer langjährigen Verdienste um das Wohl der Hainfelder Bürger 1983 zur Ehrenbürgerin gewählt.[7]
  • Horst Schmid (* 1933), von 1987 bis 2004 Ortsbürgermeister, in der Folgezeit zum Ehrenbürger ernannt.[7][14]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hainfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 154 (PDF; 2,6 MB).
  3. KommWis, Stand: 31. Dezember 2013
  4. Gemeindestatistik Hainfeld, abgerufen am 26. Dezember 2021
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Edenkoben, Verbandsgemeinde, elfte Ergebniszeile. Abgerufen am 13. April 2020.
  7. a b c Arno Lentz: Hainfeld 1981-2006. Abgerufen am 13. April 2020.
  8. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  9. Lergenmüllers Pfalz-Rheingau-Cuvée (Memento vom 29. April 2013 im Webarchiv archive.today) Die Rheinpfalz vom 7. Februar 2013
  10. Hainfelder Kapelle - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 28. Januar 2024.
  11. Hainfelder Kastanienberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Januar 2024.
  12. Hainfelder Kirchenstück - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 28. Januar 2024.
  13. Hainfelder Letten - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 28. Januar 2024.
  14. Landesehrennadel für Bruno Koch aus Hainfeld. In: Hainfeld.de. 16. Dezember 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. April 2015; abgerufen am 9. Januar 2016.
  15. Viktor Carl, 82, Heimatforscher aus Hainfeld. In: brand eins wissen. Abgerufen am 22. Dezember 2017.
  16. Viktor Carl: Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten. 3., überarb. und erw. Auflage. Hennig Verlag, Edenkoben 2004, ISBN 3-9804668-5-X.